Rückblick auf Befragung Leipziger Hausärzt*innen zur Lage Depressionsbetroffener
Die durchschnittliche Wartezeit auf einen passenden Therapieplatz für eine Psychotherapie beträgt in Deutschland aktuell sage und schreibe 22 Wochen, das ergab unlängst eine Umfrage des Verbandes für psychologische Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen (VPP).[1]
Die langen Wartezeiten und hohe Auslastung der Psychotherapeut*innen sind längst ein offenes Geheimnis, was dabei allerdings oft vergessen wird: Die tragende Rolle bei der Versorgung der von Depressionen Betroffenen haben die Hausärztinnen und Hausärzte inne. Mehr als die Hälfte aller Betroffenen werden ausschließlich hausärztlich versorgt, und bei weiteren knapp 30 Prozent sind sie nach einer Überweisung weiterhin an der Behandlung der Depression beteiligt.[2]
Für uns ergab sich daraus die Motivation, in einer Umfrage die Leipziger Hausärzt*innen nach ihrem Eindruck der lokalen Versorgungslage zu befragen, und viele der Stimmen werfen ein Schlaglicht auf die vom Pandemiegeschehen geprägten letzten Monate: So hätten „eingeschränkte Therapie- und Sportangebote, ein erhöhtes Stresslevel, und Unsicherheit über viele Monate“ dazu beigetragen, dass sie subjektiv eine Zunahme der Depressionen in ihrer hausärztlichen Praxis beobachten würden. Auch sei es mitunter keine Seltenheit mehr, dass sich das Arbeitspensum in einer regulären Arbeitswoche auf 60 Stunden belaufe.
Unabhängig von den letzten Entwicklungen zeige sich dennoch eine zunehmende Entstigmatisierung der Erkrankung Depression sowie eine gestiegene Behandlungsbereitschaft auf Seiten der Betroffenen. Viele weitere Hinweise der Hausärzt*innen lassen wir derzeit in die Entwicklung unserer Digitalen Karte der Leipziger Versorgungslandschaft einfließen, mit dem Ziel, die vielfältigen Angebote übersichtlicher und leicht zugänglich darzustellen.
Das Leipziger Bündnis gegen Depression e.V. dankt …
… dem Verband der gesetzlichen Krankenkassen und dem Verband der Ersatzkassen im Freistaat Sachsen, sowie …
